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Presseinformation
vom 20. Dezember 2021
Ein Sommernachtstraum am Wörthersee
Die Freie Bühne Wieden
präsentiert die Uraufführung
von Gerald Szyskowitzs
EIN SOMMERNACHTSTRAUM AM WÖRTHERSEE
oder Wann ist die Familie Lustig aus Graz verschwunden?
Die über die österreichische Geschichte überraschend gut informierte amerikanische Uni-Professorin Helma Ehrenstein besucht in Maria Wörth am Wörthersee den soeben aus Peking zurückgekehrten Arzt Sascha Puntigam, mit dem sie vor langer Zeit ein unvergessliches gemeinsames Jahr verbracht hat. Es sind nicht nur private Gründe, die sie nach Kärnten führen. Helma stammt aus einer altösterreichischen Emigrantenfamilie und leitet das Hebräisch-Institut der Catholic University in Washington DC. Sie hat über Arisierungen in Graz gelesen, die mit der Familie Puntigam in Zusammenhang zu stehen scheinen.
Bei ihrer Suche nach Wahrheit begegnet sie dem Kärntner Filmemacher Felix von Reininghaus genannt Fehsi, ein „Freund der Familie Puntigam“, der hier in der Sommervilla der Familie am Wörthersee genau beobachtet, was da rund um ihn passiert, weil er an einer Serie über diese Familie arbeitet, die er, ein freier Mitarbeiter des ORF, den Küniglbergern als Ersatz für die „Vorstadtweiber-Serie“ anbieten will. Sein Vorbild ist der Buddenbrooks-Roman, in dem Thomas Mann so furios den Niedergang eines Unternehmer-Clans beschrieben hat.
Hans-Jörg Puntigam ist der Alleinerbe und Chef der Grazer Puntigam-Mühle. Aber mittlerweile wollen ihn alle seine Banken zwischen Düsseldorf und Klagenfurt weghaben. Seine Frau Lore, die das Geld in die Ehe mitgebracht hat, hat zudem auch ein Verhältnis mit Fehsi. Lore Puntigam hatte in ihrer Jugend in Graz eine kurze Affäre mit dem feschen Studenten Sascha Puntigam, als er jedoch ein Stipendium in den USA bekam, entschied sie sich dafür, seinen älteren Halbbruder für sich zu interessieren. Als dieser Interesse zeigte, entschloss sie sich schnell ihn zu heiraten, denn immerhin war er ja als älterer Bruder der Alleinerbe der mächtig in den Himmel ragenden Grazer Puntigam-Mühle. Sascha ist der jüngere Sohn des „alten Puntigam“. Er beendete zuerst sein Medizinstudium und beschäftigt sich nun mit der „künstlichen Intelligenz“ in Peking.
Aber da tritt ihm nun plötzlich seine ehemalige Freundin Helma entgegen, die ständig mit ihm reden will, (was er seit Jahrzehnten auf Teufel komm raus verdrängen will), was nämlich damals mit den „Getreidejuden“ seines Großvaters passiert ist. Vor diesem Szenario begegnet Helma für wenige Minuten Osama Abu El Hosna, dem jungen Mann, der bei der Terrornacht von Wien einem Polizisten das Leben gerettet hat. Das Schicksal dieses in den Medien kurz gefeierten Helden, den die Leute in Weikendorf trotz dieser Tat nicht zum Nachbarn haben wollen (wegen der Religion), berührt sie tief und lässt ihre eigene jüdische Familiengeschichte zum Beziehungsprüfstein für die Haltung ihres Saschas werden.
Autor und Regisseur Gerald Szyskowitzs arbeitet in seinem neuen Stück auch teilweise seine eigene Familiengeschichte auf - den Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg, Arisierungen und Vertreibungen. Auch die aktuellen Geschehnisse, wie die COVID-19 Pandemie, den Terroranschlag von Wien 2020 und dem damit verbundenen Held Osama, sowie die Angst vor anderen Religionen werden in diesem Theaterstück aufgearbeitet. Bela Fischer begleitet das Stück am Klavier und an der Violine.
EIN SOMMERNACHTSTRAUM AM WÖRTHERSEE
oder Wann ist die Familie Lustig aus Graz verschwunden?
von Gerald Szyskowitzs
Mitwirkende:
Robert Ritter, Michaela Ehrenstein, Wilhelm Prainsack, Anita Kolbert, Ralph Saml, Claudio Györgyfalvay
Regie: Gerald Szyskowitzs
Assistenz: Stefanie Gutmann
Kostüme Babsi Langbein
Ansprechpartner für Rückfragen
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Mario Reiner
email mario@allegria.at • phone +43 664 105 30 82
email jonathan@allegria.at • phone
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