Im Sommer 2025 rückt die traditionsreiche Freiluftbühne Wiens das Stegreif-Theater, das in Europa nur noch in Wien lebendig ist, ins Rampenlicht. Und das  mit einer ganzen Reihe an Stegreifproduktionen, die sich über den gesamten Sommer erstrecken. Jede Woche eine neue Geschichte, jeden Abend neue Wendungen: Vom Stegreif-Krimi bis zur Hochzeitsfarce, von musikalisch-überdrehten Salonszenen bis zur galaktischen Revue: Das Programm zeigt, wie vielfältig das Genre auch über ein Jahrhundert nach seiner Entstehung noch ist.

Seit 1909 wird auf der Tschauner Bühne das Stegreifspiel gepflegt, eine Theaterform, die heute einzigartig ist in Europa. Was einst fixer Bestandteil des Wiener Vorstadttheaters war, findet sich heute nur noch auf der Tschauner Bühne in Ottakring. Kein fixes Skript, keine auswendig gelernten Texte, sondern nur Figuren und Szenenfolge stehen fest. Alles andere entsteht aus dem Moment heraus. Spontan, witzig, überraschend.

Die Stegreif-Saison 2025 auf der Tschauner Bühne
Von Christoph Fälbl, über Grazia Patrizia, Claudia Rohnefeld bis hin zu Markus Richter und viele mehr: getragen wird diese einzigartige Theaterform von einem eingespielten Ensemble, das auch in diesem Jahr das Publikum begeistern wird. Allesamt Darsteller:innen, die das spontane Spiel nicht nur beherrschen, sondern zelebrieren. Ihre Wandlungsfähigkeit, ihr Gespür für Timing und ihre Nähe zum Publikum machen jeden Abend zu einem einmaligen Erlebnis.

Ab 17. Juni kann man bereits den Klassiker Im grauen Rössl bestaunen. Eine Sommerfrische-Komödie rund um ein marodes Hotel, ein schräges Personal und jede Menge romantisches Chaos.

Das Freudenhaus vom Liebhartsthal hält dann ab 21. Juni Einzug auf der Tschauner Bühne. Eine freche Verwechslungskomödie mit Blick in die Abgründe des Wiener Nachtlebens, pointiert und mit einem Augenzwinkern gespielt.

Mit Tatort Gartenzaun wird es ab 22. Juni dann kriminell: Wenn Nachbarschaftsstreit, Gartenzwergdrama und dunkle Geheimnisse aufeinandertreffen, ist kein Zaun hoch genug, um die Pointen zurückzuhalten. Mit Lachgarantie bei viel Wiener Schmäh!

Ab 25. Juni geht es dann weiter mit Therapie zwecklos – eine Gruppensitzung, in der alles schiefläuft, was schieflaufen kann. Ein Abend zwischen Analyse und Anarchie.

Und schließlich wird ab dem 26. Juni in Mord in der Wurlitzergasse wieder ermittelt: Das erste Detektivbüro Ottakrings nimmt seine Arbeit auf: mit improvisierter Spurensuche, schrulligen Verdächtigen und einem Fall, der sich jeden Abend aufs Neue entwickelt.

Im Juli geht es nahtlos weiter:
Gleich und Gleich vermählt sich gerne (ab 9. Juli) ist eine Hochzeitsfarce voller Verwechslungen, Missverständnisse und überraschender Wendungen.
Und ab 10. Juli lädt Salon Pitzelberger schließlich zu einem musikalischen Abend zwischen gepflegtem Wahnsinn und spontaner Gesangsfreude.

Stegreif als gelebtes Kulturerbe
Was all diese Abende vereint: Sie entstehen im Moment, ohne Netz, ohne doppelten Boden. Und sie knüpfen an eine Theatertradition an, die tief in der Wiener Geschichte verwurzelt ist. Gab es zur Jahrhundertwende noch zahlreiche Stegreiftheater in den Außenbezirken, ist die Tschauner Bühne heute die letzte erhaltene Spielstätte dieser Art in Europa. Die Österreichische UNESCO-Kommission hat das traditionelle Tschauner-Stegreifspiel daher 2019 zum immateriellen Kulturerbe erklärt.

Mit der Stegreif-Saison 2025 macht die Tschauner Bühne einmal mehr deutlich: hier ist Theater lebendig, direkt wie unvorhersehbar; und zugleich Teil eines kulturellen Erbes, das in jedem Lacher weiterlebt.

Spielplan, Tickets & weitere Informationen unter:
www.tschauner.at